Collection: Gypsy Power

Das spanische Musikprojekt Gipsy Power wurde von David el Indio (Vetusta Morla) und José Manuel Gómez Gufi initiiert und würdigt die Musik der sogenannten Cine Quinqui-Ära der 70er und 80er Jahre, die den Übergang Spaniens von der Diktatur zur Demokratie begleitet. Die Compilation vereint 24 Songs, die Stile wie Rumba, Rock, Funk und Disco kombinieren und von Künstlern stammen, die oft aus sozial marginalisierten Stadtvierteln Spaniens kommen. In dieser Zeit gab es tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen: Politische Gefangene wurden freigelassen, Parteien legalisiert, und die Zensur abgeschafft. Gleichzeitig wuchs die Arbeitslosigkeit, Kriminalität und die Angst auf den Straßen – Raubüberfälle, Verfolgungsjagden, Drogen und Gewalt prägten das tägliche Leben vieler Menschen. Die Cine Quinqui-Filme spiegelten diese Realität wider und wurden von Schauspielern aus den gleichen benachteiligten Milieus gespielt. Musikalisch waren Bands wie Los Chichos, Los Chunguitos und Las Grecas prägend. Sie verbanden traditionelle Rumba-Gitarren mit Elementen von Rock und Funk und schufen so eine rebellische, aber auch integrative Musik, die Identität und Hoffnung zugleich ausdrückte. Diese Musik war ein kultureller Ausdruck der Randgruppen, die in den verachteten Vierteln lebten, und bot ihnen eine Stimme. So war sie nicht nur musikalisch bedeutend, sondern auch sozial und politisch relevant. Das Projekt Gipsy Power zeigt die enge Verbindung von Musik und Film dieser Zeit und ihre Bedeutung für den sozialen Wandel in Spanien. Es erinnert an die Stärke, Authentizität und Kreativität der oft übersehenen sozialen Schichten und beeinflusst bis heute Künstler wie C. Tangana oder Rosalía.